Literarische Korrespondenz:
Bettina Maria König
an ihre Leser und Leserinnen
Betrifft: Postskriptum zu Alma
Lieber Leser! Liebe Leserin!
THE END steht dick und fett unter der letzten Folge meiner „Alma“, die vergangene Woche veröffentlicht wurde; THE END meines (ersten?) Romans. Und glauben Sie mir – niemand hat sich mehr gewundert als ich, dass aus der kleinen Short Story über meine schüchterne Studentin im Laufe eines Jahres tatsächlich ein richtiger Fortsetzungsroman entstanden ist, so mit Haupt- und Nebenfiguren, Irrungen und Wirrungen und Anfang und Schluss (und aus der unerfahrenen Alma ganz nebenbei eine erwachsene Frau wurde).
Zwar halte ich mich schon seit Jahren für eine verkappte Schriftstellerin, in der Realität hatte ich aber immer gute Ausreden für mich selber parat, warum ich dieses Ziel dann doch nicht konsequent verfolgt habe. Es brauchte Alois Schöpf mit seiner charmanten Hartnäckigkeit, damit ich überhaupt einen Anfang wagte. Und es brauchte Alma, Julian, Bea & Co., die mich irgendwie ab der ersten Folge gepackt und nicht mehr losgelassen haben und ihre Abenteuer verschriftlicht haben wollten. Was es noch brauchte? Eine Menge Disziplin, Zeit und Kramen in meiner Fantasie und Erinnerung.
Denn einiges aus den Episoden – Sie haben es vielleicht geahnt – ist aus dem wahren Leben gegriffen, und zwar genau die unwahrscheinlichsten Dinge, die man auf den ersten Blick sofort ins Reich der Fantasie verbannen würde (keine Sorge – die beteiligten Protagonisten sind nicht nur informiert, sondern auch sehr amüsiert darüber, in Teilen in meinem Roman aufzuscheinen – die meisten zumindest!). Den Großteil aber habe ich erfunden, und im Übrigen haben meine Figuren irgendwann auch eine Art Eigenleben entwickelt und mir ab da sowieso nur mehr diktiert, was als nächstes passieren muss.
Ich möchte mich an dieser Stelle bei den Lesern und Leserinnen bedanken, die alle „Alma“-Folgen von der ersten bis zur letzten mitverfolgt haben und ganz besonders bei jenen, die mir eigens geschrieben und mir ihr Wohlwollen ausgedrückt haben – Ihre Nachrichten waren mir großer Ansporn. Und – wer weiß? Ich kann mir vorstellen, dass meine Romanfiguren keine Ruhe geben werden und so lange in mir rumoren, bis ich nicht einen Band 2 oder auch 3 meiner „Alma“ geschrieben habe.
Schließlich gäbe es noch so einiges zu erzählen – von den Leiden einer jungen Mutter, die sich fragt, warum über 4.000 Jahre nach dem Ende der Steinzeit noch immer nur sie für Kids und Haushalt zuständig ist, bis zu den Qualen einer reiferen Frau, die an einer würdigen Reaktion auf die Tatsache arbeitet, dass Damen jenseits der 50 für Männer merkwürdigerweise unsichtbar werden…
Bis es soweit ist, gehe ich erstens in eine kreative Schaffenspause und zweitens in mich, um meine Fantasie und Erinnerung nach weiterem Berichtenswertem abzuklopfen.
Ihre Bettina Maria König
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