Lieber Alois!

Ich bewundere Deinen Mut, mit dem Du Dich diesem Thema stellst! Es braucht fraglos Charakter, jemanden in einer prekären Situation nicht ad hoc fallen zu lassen, um stattdessen lieber rasch die eigene Haut in Sicherheit zu bringen. Aber wer hat solchen Mut heutzutage noch. Auch in Tirol ist er leider bestürzende Mangelware.

Zutiefst entsetzt und geschockt war ich über die neuliche Sondersitzung des Nationalrates, die ich fast schon als Bürgerkrieg auf parlamentarischer Ebene empfunden habe. Wenn ich mir eine Koalition dieser, vermutlich nicht nur an diesem besonderen Tag, total niveaulosen und erschreckend aggressiven Opposition vorstelle, die Österreich ja nach wie vor droht, packt mich das kalte Grausen!

Mir fällt dazu ein – viele Hunde, im konkreten Fall eher Wölfe, sind des Hasen Tod. Ganz bestimmt schaden die, die so lange in gemeinsamer Anstrengung gezündelt haben, bis das Haus endlich richtig in Vollbrand steht, Österreich weit, weit mehr und das auf lange Sicht hinaus!

Ich kann nur hoffen, keineswegs aber ausschließen, dass sich das Feuer nicht doch noch zum schwer löschbaren Flächenbrand ausweiten wird. Auch die Französische Revolution hat klein angefangen, aber aus der Geschichte wurde bekanntlich noch nie gelernt.

Es würde mich nicht wundern, wenn unser neuer Bundeskanzler, den man in völliger Respektlosigkeit, die man dem Team Kurz u.a. ja auch vorwirft, bereits als „Graf Bobby“ tituliert hat, schon bald sagen würde: „Dann macht doch Euren Dreck alleene!“ Dank für sein spontanes Einspringen sollte er sich besser keinen erwarten, arbeiten die Geier doch ganz offensichtlich bereits mit vollem Druck daran, dass er die Nerven baldmöglichst wegwirft. Zumindest gewinnt man via Fernsehen diesen Eindruck. Aber dann gute Nacht, liebes Österreich!

Lieber Alois, Dein Versuch ehrt Dich! In Freundschaft

Gerda Walton