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Wer hat die Macht?

Auf der einen Seite der missglückte Sager eines Politikers, dem so etwas, wenn er sich schon als Profi bezeichnet, nicht passieren dürfte. Auf der anderen Seite ein moralischer Triumphalismus, dessen Machtanmaßung längst totalitäre Züge trägt. Und im Hintergrund, kaum beachtet und kaum diskutiert, das eigentliche Thema: die Zukunft der Energieversorgung in Tirol!

Warum zum Beispiel benötigt die Bürokratie 12 Jahre, bis ein Wasserkraftwerkwie Tumpen-Habichen nach zweijähriger Bauzeit fertiggestellt sein wird? Wo bleibt eigentlich eine Politik, die sich zu Recht als solche bezeichnet, wenn die wirklichen Entscheidungen bald nur noch unendlich sich hinziehenden Gerichts- und Begutachtungsverfahren überlassen werden? Und das in einer Zeit, die von den apokalyptischen Gesängen der Klimakatastrophe widerhallt und die nichts dringender benötigen würde, als erneuerbare Energie.

Wie kann es zudem sein – eine noch delikatere Frage – dass sogenannte NGOs mit ihren Marketingstrategien, Spendenkonten und fundamentalistischen Forderungen, die selbst den Bußprediger Savonarola erblassen ließen, ohne Legitimation durch die Wähler die Souveränität ganzer Länder zu untergraben versuchen? Und wie grotesk wird zuletzt das Entschuldigungsmatch Götsch gegen Geisler enden, wenn letzterer aus Angst um seinen Job dem WWF mehr Rechte verspricht, um sich vor seinen Vertreterinnen überzeugend zu demütigen?

Alois Schöpf

Alois Schöpf, Autor und Journalist, lebt bei Innsbruck. Alois Schöpf schreibt seit 37 Jahren in Zeitungen und Zeitschriften, zuletzt seit 28 Jahren in der Tiroler Tageszeitung, pointierte und viel gelesene Kolumnen. Er ist einer der dienstältesten Kolumnisten Österreichs. Zahlreiche Veröffentlichungen, bei Limbus: Vom Sinn des Mittelmaßes (2006), Heimatzauber (2007), Die Sennenpuppe (2008), Platzkonzert (2009), Die Hochzeit (2010), Glücklich durch Gehen (2012), Wenn Dichter nehmen (2014), Kultiviert sterben (2015) und Tirol für Fortgeschrittene (2017). Zuletzt erschien in der Edition Raetia Bozen gemeinsam mit dem Fotografen und Regisseur Erich Hörtnagl "Sehnsucht Meer, Vom Glück in Jesolo", die italienische Übersetzung wurde zeitgleich präsentiert. Und es erschien, wieder bei Limbus, "Der Traum vom Glück, Ausgewählte Alpensagen". Schöpf ist auch Gründer der Innsbrucker Promenadenkonzerte und leitete das erfolgreiche Bläserfestival fünfundzwanzig Jahre lang bis 2019.

Dieser Beitrag hat 4 Kommentare

  1. Rinaldo

    Hoffentlich kommen die nicht wirklich eines Tages die „an die Macht“, diese Netten – die immer behaupten „wir woll’n doch nur das Klima retten“ :
    Die Ecke aus der diese stammen, nenn‘ ich lieber nicht beim Namen.
    Wenn er dann kommt durch deine Tür – der fremde Mann:
    „Jetzt bleib ich hier !
    Der grüne Mann hat mir gesagt, ich darf bleiben wo ich mag!
    Hast groß genug gebaut dein Haus, wenns dir nicht passt, dann zieh halt aus;
    ich habe da ein Bleiberecht und die noch kommen, dann erst recht.
    Das Klima tut sich auch schon ändern, fein – wir kommen ja aus heissen Ländern.“

    Besteuern, strafen, schikanieren….. – wart nur, falls die einmal regieren.
    Die werden uns dann auch beweisen, dass die Kühe zu viel scheissen
    und uns auch eindringlich raten: „Esst’s ja keinen Rinderbraten ! “
    ……..und jeder fühlt sich als Schwerverbrecher,
    der trinkt aus einem Plastikbecher……………..

    Die derzeitige „Machtverteilung“ lässt jedenfalls bedenkliche Tendenzen erkennen.

  2. Franz Preck

    Sehr geehrter Herr Schöpf,

    wieder einmal ein Beitrag von Ihnen, der ein Thema hervorragend beschreibt und analysiert.
    Herzliche Gratulation!
    Und Sie haben natürlich völlig recht,
    Einerseits besteht dringender Bedarf an erneuerbarer Energie, andererseits wird alles beeinsprucht und verzögert. Es zeigt sich immer wieder sehr deutlich, dass diese NGO‘s ohne jede Legitimation und vor allen Dingen ohne jede Verantwortung der Bevölkerung gegenüber ihre Interessen durchsetzen.
    Und diese Interessen und deren Finanzierung werden häufig verschleiert und versteckt .
    Hier sind dringend Offenlegung und Kontrolle erforderlich.
    Nicht NGO‘s dürfen entscheiden, sondern die gewählten Mandatare.

    Dass nun ein langjähriger Landespolitiker einen solchen Fehler begeht ist schon sehr erstaunlich, denn damit bot er für diese NGO eine Plattform von enormen Wert. Außerdem zeigt sich die Verflechtung der Grünen als politischer Arm dieser NGO‘s.
    Insgesamt ein sehr ausgiebiges und wirklich interessantes Thema.
    Bitte machen Sie weiterhin auf Schieflagen und Fehlentwicklungen aufmerksam, mit Ihrem wohltuendem Haus- und Sachverstand.

    Mit besten Grüßen

    Franz Preck
    Birchach 1
    6094 Axams

  3. Josef Margreiter

    Na Bravo, was du da wieder Alles in und zwischen den Zeilen schreibst, – meine Hochachtung.
    Verzeihung wenn ich da meine, „du bist a Luadamandl“ !
    Ich getraue mir das zu schreiben, weil in dem Falle der vorige Ausdruck bei uns nur positiv für den so angesprochenen gemeint ist und dem entsprechend Geltung hat.

    Ein schönes Wochenende wünscht dir Sepp.

  4. Michael Motz

    Lieber Alois,

    Gratulation zu Deinem heutigen Apropos „Wer hat die Macht?“ in der TT,

    schönes Wochenende und liebe Grüße
    Michael

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