Stephan Eibel
leichter sterbn
vierertisch auf reha
auslöschung
Drei Gedichte
leichter sterbn
denk ich so dahin
wie tatert i leichter sterbn
was wär eine heiterkeit?
eine aussicht auf eine reise
würd gern
noch einmal nach santa monica
noch einmal der fußgängerzone entlang
fourth street
ich müsst halt aufrecht sitzen
ein kleineres papamobil tat reichn
i wü kan trauerzug, wenn schon
dann einen eingrauchten
und wenn schon die technik
so weit, so soll sie mich manchmal
hinlegen lassen und dann wieder
aufsetzen
wenn ich beispielsweise sydney
net seh – aber durch die mainstreet
durchroll – ohne angst vor giftigen
tieren
also eine liste möcht ich hinterlassen
mit städten, die ich nie gesehen
und nie sehen werde – aber durchgerollt
werden könnt
vierertisch auf reha
schräg gegenüber
fehlt der fp wähler
beim frühstück
mittagessen, abendessen
nach tagen ist er
wieder da – mein
nachbar klagt über
halsschmerzen
er überwindet sich
trotz halsschmerzen
und hochrotem kopf
bleibt
bis es nicht mehr geht
das fieber weiter steigt
und auf seinem zimmer
bleiben muss
nach tagen kommt er zurück
der dritte fp-wähler fühlt sich
schlecht, irgendwas hat er
sagt er
fest steht: anstecken
auslöschung
und es machten sich auf
drei männer mit güte
und drei frauen mit hut
tief gingen sie
und weit gingen sie
bis sie das echo hörten
das lachen der siebzigerjahr
war plötzlich wieder da
allgemein: wenig gefahr
niemand weiß wie
niemand weiß wann
plötzlich kamen sie
in der zukunft an
(da war nichts zu hören)
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