Reinhold Knoll
Die nächste Pandemie kommt bestimmt.
„Morbus Bahlsen“
ist am Vormarsch. Analyse
Morbus Bahlsen: Umschreibung von Grenzfällen der Debilität. Bezeichnung nach dem deutschen „Keks-Hersteller“, umgangssprachlich: einen „weichen Keks“ (im Österreichischen: eine „weiche Birne“) haben.
Trotz Geheimhaltung gibt es erneut beunruhigende Gerüchte. Obwohl der US-Gesundheitsminister Robert F.Kennedy mehrfach versicherte, dass keine Pandemie bevorsteht, gibt es Beobachtungen, die diesen Erklärungen widersprechen. Wie im Fall der jüngsten Infektionswelle, die vornehmlich die Primatenpopulation heimsucht, ist Kennedy weiterhin entschieden gegen eine Impfung, die vor den Folgen der Briarcus Morbillorum – Masern – schützt. In seinen Augen ist jede Impfung ein unzumutbarer Eingriff in das psychophysische Gleichgewicht des Körpers.
Briarcus Morbillorum, im Volksmund Masern: Infektionskrankheit meist im Kindesalter. Diente bei der Untersuchung dem Vergleich von Inkubationszeit und Ansteckungen. Erstmals klar als „Morbilli“ diagnostiziert von Antoine Louis Béclère 1882.
Mit diesen Aussagen hat der US-Gesundheitsminister in Fachkreisen Aufmerksamkeit und Erstaunen erregt. Man hält die Erklärungen des US- Gesundheitsministers für ein Beispiel eines fortgeschrittenen Morbus Bahlsen. Vergleichbare Symptome will man repräsentativ in Bundesstaaten mit republikanischer Mehrheit entdeckt haben.
Das erste Auftreten dieser Erkrankung zeigte sich als diagnostiziertes Imposter-Phänomen, das im klinischen Befund eine deutliche Abnahme von Selbstreflexion und Selbstkontrolle diagnostiziert. Man konnte speziell im Bundesstaat Texas den Infektionsverlauf beobachten, der zuerst relativ harmlos mit dem Imposter-Phänomen begann, sich aber dann schnell zu einem Morbus Bahlsen entwickelte.
Imposter-Phänomen: Selbstzuschreibung hoher sozialer Kompetenz. Überlegenheitsgefühl, Einbildung der besten Bewältigung von Alltagsproblemen.
Ferner war deutlich geworden, dass die Infektion sich nicht nur schnell ausbreitet, sondern sich in ungewöhnlichen kognitiven Blackouts äußert. In ersten Untersuchungen, die vor Jahren an der Cornell University begannen, waren die Symptome erwähnt worden und werden seither als Dunning-Kruger-Effekt in der Literatur beschrieben.
1999 hatten David Dunning und Justin Kruger ihre Ergebnisse publiziert und darauf aufmerksam gemacht, dass die merkwürdigen Formen der Ansteckung schneller erfolgen als die Tröpfcheninfektion bei Masern, also durch Niesen, Husten oder Körperberührungen. Wie die Infektion im Dunning-Kruger-Effekt übertragen wird, ist noch Gegenstand der Forschung.
Dunning-Kruger-Effekt: kognitive Verzerrung der individuellen Selbsteinschätzung
Carmen Sanchez von der University of Illinois hat kurze Zeit später festgestellt, dass ein deutlicher Zusammenhang zwischen Halbwissen und abnehmender kognitiver Urteilsfähigkeit besteht. Es tritt die deutliche Verzerrung der Selbstwahrnehmung ein, die Schädigung des Selbstverständnisses, wobei der Anspruch des Patienten auf soziale Kompetenz zwar zunimmt, aber häufig zu krankhaften Zügen des Morbus Pertinacia führt.
Diese Krankheit zerstört jede Art der Soziabilität, führt zur Asozialität und psychischen Isolation, die gemeinsam mit Gewaltphantasien auftritt. In den Publikationen von Harvard Medical School berichtete Carmen Sanchez, dass somit Symptome der Morbus Bahlsen klar definiert werden können: Querulanz, Denkfaulheit, Lernverweigerung, Gefühlsblindheit oder übersteigerte Empathie.
Morbus pertinacia: Eine wesentliche charakterliche Veränderung, die sich in lautem, erregten Reden, im Monologisieren und in Rechthaberei zu erkennen gibt.
Diese Einsichten kreisen seither um die noch immer nicht beantwortete Forschungsfrage, wie die Erkrankung sich so rasch verbreiten konnte. Erste Beobachtungen gab es in Europa 1932 und 1933 von Konrad Heiden. Diese publizierte er in der ungewöhnlichen Geschichte des Nationalsozialismus bei Rowohlt 1932. Allerdings waren ausgerechnet von Historikern stets die schlimmen Folgen eines Weltkriegs als Erklärung ins Treffen geführt worden. Die tiefe Deprivation der Bevölkerung in Mitteleuropa, welche politische Illusionen und Heilserwartungen hervorrief, war zu wenig Gegenstand der Forschung.
Nun weisen die Ergebnisse im Hinblick auf den Dunning-Kruger-Effekt zwar in die gleiche Richtung wie 1933/34, weisen jedoch dennoch Unterschiede auf, da bei der Mehrheit gegenwärtiger Patienten – etwa in Texas – das Aggressionspotential in diesem Imposter-Phänomen (noch) nicht im selben Maß entwickelt zu sein scheint wie 1933/34 in Deutschland.
Ferner stellten Dunning und Kruger in einer Reihenuntersuchung bei Probanden fest, dass jene, die bei Humor, Grammatik und formaler Logik besonders schlecht abschnitten, zwar zur Selbstüberschätzung ihrer Kompetenz neigen, sie aber allen anderen ihrer sozialen Umgebung absprechen. Da ist man mit ehrenrührigen Bezeichnungen schnell bei der Hand, speziell im Bereich der Politik, in der die meisten Politiker von den Probanden für Idioten gehalten werden.
Dennoch kann man gemäß der Verlaufsgeschichte der Erkrankung Imbezibillität oder gar eine fortschreitende Demenz dem Dunning-Kruger-Effekt nicht zuordnen. Im Gegenteil. In einer geisteswissenschaftlichen Analyse ist Dietrich Bonhoeffer zum Urteil gekommen, dass Tatsachen, die dem Vorurteil (eines Dummen) widersprechen, nicht geglaubt werden – in solchen Fällen erweist sich der Dumme sogar als kritisch. Bei genauerem Zusehen zeigt es sich, dass jede Stärke äußerer Machtentfaltung einen großen Teil der Menschen mit Dummheit schlägt.
Diese Einsicht kostete Bonhoeffer das Leben und er wurde in den letzten Kriegstagen im Frühjahr 1945 hingerichtet. Diese furchtbare Folge einer zutreffenden Diagnose hat hinlänglich bewiesen, wie gefährlich der Morbus Bahlsen sein kann.
Kann man jetzt behaupten, dass mit der Uniformierung unserer Reizüberflutungen die Aneignung von Wissen in traditioneller Weise entfällt? Nimmt mit der Menge der Informationen die Desorientierung zu? Steigt zum Schutz der psychischen Stabilität die Gleichgültigkeit? Ist dort die Ursache zu vermuten, wenn in den Sozialisationen der Individuen eindeutige Veränderungen und Störungen stattfinden? Kommt es wirklich zur Gleichschaltung der Bewusstseinsformationen? Nehmen diese weit verbreiteten interkontinentalen (!) Auswirkungen das Ausmaß und die Intensität einer weltweit verbreiteten Pandemie an? Sollte man nicht diese Ergebnisse mit den gleichzeitig laufenden politologischen Überlegungen verknüpfen?
Eine ganze Generation wächst innerhalb dieser soziokulturellen Wandlungsphänomene heran, stets am Rand drohender Verblödung, weshalb man sich über das Resultat von Selektionsprozessen für politische Funktionen nicht wundern darf. Im Strukturvergleich mit Japan stellten Dunning und Kruger fest, dass Populationen, die sich noch im kulturhistorischen Zusammenhang sehen, gegenüber einer Ansteckung mit dem Morbus Bahlsen lange Zeit immun bleiben.
Hingegen zeigten Probanden bei der Reihenuntersuchung an der Cornell University in Haltung, Einschätzung, Wertorientierung, Vorurteil und Ausbildung keine nennenswerten Unterschiede gegenüber politischen Funktionären. Der einzige Unterschied wird in der individuellen Machtaspiration erkannt, d.h. in der ausgeprägten Klugheit eines säugetierartigen Wesens, das der Mensch ist, ausschließlich am unmittelbaren und persönlichen Erfolg interessiert zu sein.
Die gesamte politische Geschichte, in der Systeme entwickelt wurden, um durch Gewaltenteilung, parlamentarische Kontrolle und Verwaltungsrecht den Schutz öffentlicher Güter und individueller Freiheit zu gewährleisten, hat schließlich zur Gründung demokratischer Republiken geführt. Nur hinterlassen diese gewaltigen Veränderungen seit geraumer Zeit beim politischen Funktionär kaum Erinnerungsspuren. Das ist das Ergebnis einer ethologischen Versuchsanordnung, bei der ein rational erscheinender Weg zum Erfolg simuliert wird.
Für die Untersuchungsmethode wurde das bekannte Milgram-Experiment nachgeahmt, in dem bekanntlich die Bereitschaft zur Gehorsamsverweigerung untersucht wurde.
Milgram-Experiment: Von Stanley Milgram 1961 durchgeführtes Experiment zur Erhebung der Bereitschaft zur Gehorsamsverweigerung.
In der Zusammenschau der Ergebnisse stellte sich heraus, dass es nicht nur das bekannte trickle-down gehobener Konsumgüter gibt, sondern auch ein trickle up egomanischer Verhaltensmuster.
Trickle-up – Trickle-down: ist eine ökonomische Hypothese nach David Stockman, wonach der Wohlstand der Reichen langsam der gesamten Gesellschaft zugute kommt (trickle-down), jedoch die sozialen Eliten ihr kulturelles Verhalten der Mehrheitsgesellschaft entnehmen (trickle-up). Es diente stets dem Argument, dass vor allem die Reichen eine Steuerentlastung erhalten sollen.
Menschen mit politischer Karriere scheinen den Virus des Morbus Bahlsen öfter und ausgeprägter schon in sich zu tragen, was einer frühen Ansteckung entspricht. Sie sind von Natur aus krank und infektiös. Die Symptome des Morbus Bahlsen müssten daher vor allem bei den Machthabern dieser Welt zu identifizieren sein: Putin, Xi, Kimm-Jung-on, Trump.
Deren Ahnen und Vorbilder sind bekannt und noch immer nicht auf der schwarzen Liste der Geschichtsschreibung. Ihnen folgten die Völker wie Schafe. Und Schafe erwarten vom Hirten Weideland und Geborgenheit….
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