Reinhard Walcher
Was wenn Vance Recht hätte?
Gedanken zur Rede
des US-Amerikanischen Vizepräsidenten
in München

Der neue US-Amerikanische Vizepräsident hielt anlässlich der Münchner Sicherheitskonferenz eine unglaubliche Rede, als er erstmals vor europäischen Politikern und -innen auftrat. Es sei undemokratisch, demokratisch gewählte Parteien auszugrenzen. Cancel Culture, Brandmauern, eingeschränkte Rede- und Meinungsfreiheit seien nicht demokratisch, ebenso den Willen eines gewichtigen Teils des Wahlvolkes zu ignorieren. Die europäische Politik müsse definieren, wofür und wogegen sie stehe und dieses auch umsetzen und verteidigen, sagte J. D. Vance. 

Trump-Fan wurde ich, bei allen Einschränkungen diesem Herren gegenüber, schon vor geraumer Zeit, nun bin ich es auch von Dschey Di, wie ihn seine Fans nennen. Eine souveräne, ruhige, wohltuend bestimmte Stimme der Vernunft ohne Allüren und Floskeln. Eine Lehrstunde in pragmatisch-demokratischer Politik für die woke, deutsche und europäische Politelite. Kein Wunder, dass es Von der Leyen, Scholz, Habeck und der ganzen linksgrünen Dilettantentruppe die Sprache verschlug.

Dem republikanischen, rechtsextremen (wie es im Vorfeld der Wahlen von linksgrüner Seite immer hieß) Vizepräsidenten der Vereinigten Staaten konnte niemand ernsthaft widersprechen und so verfiel das erlauchte Politpublikum Europas nach höflichem Applaus in eine Art entgeisterte Schockstarre. 

Und weil natürlich die neue, amerikanische Regierung genauso wie die FPÖ, die AfD, Meloni, Le Pen, Orban und andere wahlweise als rechtsradikal oder rechtsextrem und sogar als faschistisch verunglimpft wurden und werden, frage ich mich: Wieso verklagen eigentlich die jeweils Betroffenen ihre sie beschimpfenden und verleumdenden linken, politischen GegnerInnen nicht vor einem zuständigen, unabhängigen Gericht? 

Die liberalen Rechten und der Rechtskonservatismus sind legitime, demokratische Ideologien, die in der Vergangenheit sehr viel für Wohlstand und Frieden in großen Teilen der westlichen Welt geleistet haben. Und die jetzt Extreme und Radikale sein sollen? Was heißt das überhaupt? Radikale und Extreme – linke wie rechte – sind Randfiguren in fast allen Parteien, die ihre Ideologie auch mit Gewalt durchsetzen wollen, was dann der eigentliche Faschismus ist.

Gerade in Deutschland gab es einmal die linke Rote Armee Fraktion (RAF), die räuberte und mordete und sich dabei moralisch im Recht fühlte. Ihren blutigen Widerstand hielten sie laut Ulrike Meinhof für ihre Pflicht. 

So wie auch die rasenden Muslime, die als Dschihadisten (deutsch: Heilige Krieger) ihre Pflicht gegenüber Allah darin sehen, unschuldige Ungläubige mitten in ihren Gastländern mit Messern und Autos zu verwunden und zu ermorden. 

Über die Rede des amerikanischen Vizepräsidenten liest, hört und sieht man in den staatstragenden Medien (von ORF bis ARD, von Standard bis Die Zeit) wenig bis gar nichts, und wenn nur spöttisch-abschätzige Bemerkungen über diesen eigenartigen (toxischen?) Mann. 

Auch dieser Artikel hätte übrigens in den linksgrünen, intellektuellen Medien wohl kaum eine Chance, veröffentlicht zu werd

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Reinhard Walcher

Reinhard Walcher, Dipl.-Ing., Architekt, Blogger, Essayist, Karikaturist und Zeichner, Maler, Rettungsfahrer, Schilehrer und so weiter … (Jahrgang 1953) hat nach 15 Jahren den Architektenberuf an den Nagel gehängt und lebt seither als freischaffender Cartoonist und seit 2009 als Reiseschriftsteller Der Bimreiser.

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. c. h. huber

    man bedenke aber immer, dass auch adolf hitler durch eine wahl an die macht gekommen ist. so einfach ist das mit der ausgrenzung linkslinker oder rechtsrechter parteien also nicht. und wenn ich das von der „durchsetzungsstarken exekutive“ höre oder lese, gruselt es mich wirklich.

  2. Ronald Weinberger

    Si tacuisses … Dieser Gedanke durchfuhr mich als erste Reaktion, als ich diesen Beitrag bis etwa zur Hälfte durchgelesen und, irritiert, unterbrochen hatte. Ich las ihn dann zur Gänze, bemerkte, dass er nicht spöttisch gemeint ist, las ihn nach einer Nachdenkpause ein 2. Mal – und reagiere nun mit dem innerlichen Ausruf „Chapeau“!

    An Einem mangelt es nämlich dem Autor gewiss nicht: an Mut. Angesichts – man muss sich bloß vergegenwärtigen, WER denn etwa (Groß)demonstrationen locker zuwege bringt – aggressiver linksgrünideologisierter Zeitgenossen ist ein Artikel dieses Inhalts, der noch dazu den Klar-Namen des Autors enthält, ein Akt des Mutes. Oder einer der Unvorsichtigkeit? Bleibt abzuwarten.

    Ich gehe mit den von Herrn Walcher ausgebreiteten Ansichten, sprich seiner hier offenkundig in Ansätzen präsentierten politischen Weltsicht, zu einem Gutteil konform. Aus einer rationalen Anschauung heraus, die mir anzueignen eine jahrzehntelange Tätigkeit auf einem Gebiet der bekanntlich von Vernunft und Logik determinierten Naturwissenschaften half. Dazu gesellen sich „emotional kontaminierte“ Einsprengsel, die vorzustellen ich mich in meinem am 18.10.2021 hier im Schöpfblog publizierten Artikel namens „Gefangene raus, Bullen rein!“ erfrechte.

    (M)ein etwas gewagter Blick in die m. E. gar nicht so ferne Zukunft verleitet mich zur Annahme, dass die viele von uns zurzeit so sehr malträtierende, polarisierende politische Gemengelage sich beruhigen wird. Spätestens dann nämlich, wenn – hoffentlich – eine sich auch selbst optimiert, sprich weit entwickelt habende, zudem (vor allem!) die menschliche Psyche berücksichtigende, vor „Klugheit und Expertise strotzende“ KI das Sagen haben wird.

    Konkret: Insbesondere ideologisch Linksgepolte werden sich sträuben, aber es dürften sich vermutlich aufgrund der rasch komplexer werdenden Welt Sachzwänge ergeben, die zu von (künstlicher) Intelligenz geleiteten und zunehmend von dieser dominierten Regierungen führen werden/sollten.

    Zu – ohne Englisch spielt es sich halt (leider) nicht mehr – AILGs. „Artificial-Intelligence-Led Governments“. Eine AILG wäre eine Regierung, die dann selbstredend u. a. einer (durchsetzungs)starken Exekutive bedarf.

    AILG … Eine Dystopie? Warum denn? Dystopisch ist meiner Meinung nach vielmehr das, was die offenkundig nicht selten von Emotionen durchdrungenen, ja geleiteten, politischen und anderweitigen Führungsfiguren samt den ihnen Assistierenden auf diesem Planeten verursachen (beinahe hätte ich „verbrechen“ geschrieben) bzw. noch anstellen werden.

    Werter Reinhard Walcher! Du siehst, Du bewirkst etwas mit deinem Beitrag, denn du regst die Fantasie an. Zumindest meine. Danke. Und eine Warnung, eingebettet in den bekannten Spruch aus einem Gedicht von Christian Morgenstern: „Weil, so schließt er MESSERscharf, nicht sein kann, was nicht sein darf“.
    Ronald Weinberger

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