Vergoldeter Größenwahn titelt Kollege Schöpf in der TT und hier im Blog anlässlich der Krönung von König Charles. Gönnerhafte Herablassung, wie im deutschsprachigen Journalismus üblich.

Das mag eine der zahlreichen Ursachen sein, warum journalistische Produkte kontinuierlich an Zuspruch verlieren und regelmäßig irgendwo eine Redaktion gesundgeschrumpft werden muss.

Österreichs Abschied von vergangener Größe war lange und schmerzhaft, steht weiters da. Das kann man auch anders sehen. In den letzten Wochen des Ersten Weltkriegs, von einem österreichischen Monarchen begonnen, zerstob die Monarchie in alle Winde. Einem Republikaner fehlt sie nicht. Anderswo haben sich Monarchien gehalten, das ist aber Angelegenheit derer, die dort leben.

Präsident ohne Hofberichterstatter? Das dürfte nicht ganz stimmen. Zumindest die Krone ließ am 06.05. verlauten: VdB: Ihr habt mit dem Brexit einen Fehler gemacht. Der Ausstieg der Briten aus der Europäischen Union sei ein Fehler gewesen, wird der HBP zitiert und weiter gibt er sich versöhnlich: Ihr gehört dennoch zur europäischen Familie.

Da müssen sich die Brit:innen aber vor Glück und Dankbarkeit kaum mehr einkriegen, jedenfalls, wenn sie die Krone lesen. Das werden wohl nicht viele sein.

Andernfalls würden sich manche wundern, wie ein fremdes Staatsoberhaupt dazu kommt, einem Volk Ratschläge zu erteilen und es zu kommentieren. Hätte König Charles derartiges verlautbart, dann hätte sein Premier Sunak sehr an sich halten müssen, um nicht die Augenbraue hochzuziehen.

Elegant gekleidet, berichtet die Krone am 12.05 und erklärt des Weiteren, dass der Cutaway auch Cut genannt wird. Der Präsident im Cut, britische Flaggen im Hintergrund. Sneakers waren nicht zu sehen, alles paletti.