Literarische Korrespondenz:
Werner Judmaier an schoepfblog
Betrifft: Studenten!
Die Gans, die goldene Eier legt und
uns die Haare vom Kopf frißt.
Sehr geehrter Herr Schöpf!
In den Universitätsstädten werden eifrig Studentenheime geplant und gebaut. In Innsbruck z.B. zu den ohnehin vorhandenen etwa 40 Studentenheimen rund 1000 zusätzliche Plätze. Dabei werden Gelder der jeweiligen Kommune verwendet, die eigentlich den lokalen Bürgern und nicht Ortsfremden zugedacht sind. Dazu wird noch tief in den allgemeinen Steuertopf gegriffen und spezielle Subventionen für den Heimbau einkassiert. Die Allgemeinheit wird somit bereits zweimal zur Kasse gebeten.
Es gibt im Allgemeinen keine Studiengebühren. Auch die Universitäten werden aus Steuergeldern finanziert. Die dritte Ausgabe für den Steuerzahler. (Ein sechsjähriges Studium der Medizin/Zahnmedizin schlägt lt. Kostenrechnung der Universitäten aus dem Jahre 2022 immerhin mit € 382.000 zu Buche). Studenten erhalten verbilligte Tickets für die öffentlichen Verkehrsmittel (die Subvention zahlt wieder die Allgemeinheit) und spezielle Tarife für Sport und Freizeit, z.B. das Freizeitticket Tirol für Bäder und Bergbahnen. Beziehen die Studenten Stipendien, Studien- oder Wohnbeihilfen, fällt das letztendlich auch wieder der Allgemeinheit zur Last und die Anzahl der Ausgaben für den Steuerzahler wird langsam unübersichtlich. Alles das wird aber bewußt in Kauf genommen, geht es doch um die Schulausbildung und damit Zukunft unserer Jugend. Alles in Ordnung also? Nein, eben nicht!
Das attraktive Angebot eines Gratisstudiums und der ausgedehnten finanziellen Hilfen bis hin zum Freizeitspaß zieht ausländische Studenten wie ein Magnet an. Sei es, weil sie die Zulassungskriterien zum jeweiligen Studium in ihrem Land nicht erfüllt haben und die österreichischen Universitäten als zweite Wahl gebrauchen (Oh je, die Hürde nicht geschafft. Dann gehen wir halt nach Österreich, die nehmen uns eh!), oder weil es in Österreich ganz nett sein soll und der Alpinsport reizt. Sie kommen und sie kommen immer zahlreicher.
Ist die Zahl aller ausländischen Studenten in Innsbruck bereits bei über 50%, so kamen am Beginn des letzten Studienjahres bereits knapp zwei Drittel der Studienneuanfänger an der Universität aus dem Ausland. Sie erlernen während ihres Aufenthaltes hier nebenbei auch einige Spezifika des Gastlandes, etwa den berühmten Spruch des Kaisers: Es war sehr schön, es hat mich sehr gefreut. Den zitieren sie, und dann: Tschüß. Sie sind weg, mitsamt dem ganzen völlig widersinnig in sie investierten österreichischem Steuergeld.
Warum nur macht man denn das? Nun – da kommt die Gans mitsamt ihren goldenen Eiern ins Spiel. Ist ein Studentenheim errichtet, vergeben Heimbetreiber die Zimmer. Rechtlich sind das keine Mieten, sie brauchen sich daher um ein Mietrechtsgesetz nicht zu scheren. Betreiben sie das Heim als gemeinnützig, und vor allem der Kirche nahestehende Organisationen sind bekannt dafür, dann entfällt die Steuerpflicht. Die Heime wurden auf Kosten der Allgemeinheit gebaut, ohne dass sie selbst auch nur einen Euro investieren mussten, und jetzt kassieren sie Brutto für Netto. Die Gans, die sie nicht einmal großziehen und füttern mussten, legt ihnen wahrlich goldene Eier. Und je mehr Käfige im Heim belegt sind, umso mehr goldene Eier gibt es!
Das Prinzip des freien Zugangs zum Studium und Regeln der EU machen es bis auf Ausnahmen nicht möglich die Anzahl der Studienwerber zu regeln. Wohl aber kann man die überbordende Willkommenspolitik abstellen. Die Vergabe von Heimplätzen hat nach festen Regeln zu erfolgen. Hat ein Student oder dessen Eltern in Österreich Steuern gezahlt, so ist er berechtigt subventioniertes Wohnen in Anspruch zu nehmen. Ist er sozial bedürftig, so wird er in gemeinnützigen Heimen bevorzugt aufgenommen.
Diese Heimbetreiber dürfen dann jedenfalls nicht mehr als die effektiven Betriebskosten verlangen – die wohlgetarnte Geschäftemacherei auf Kosten der Allgemeinheit ist damit unterbunden, und es wird auf nicht absehbare Zeit mit den bestehenden Heimen bei Weitem das Auslangen gefunden werden. Den Gemeinden bleibt das Geld z.B. für Wohnbau für die eigene Bevölkerung und die möglichen Baugrundstücke werden nicht durch Heimneubauten zubetoniert.
Und die ausländischen Studenten? Sie sind selbstverständlich willkommen, ein Erasmus Student, ein Stipendiat, ein Studierender im Auslandssemester, ein Geflüchteter, ein rechtlich Gleichgestellter (Luxemburger, Südtiroler)…. alle diese sollen auch eine entsprechende Unterstützung erhalten.
Aber diejenigen, die wegen nicht ausreichender Leistung in ihrem Lande nicht studieren können oder nur so mal nach Österreich kommen wollen, um, na ja, auch zu studieren, die können gerne zu uns kommen, allerdings ohne finanzielle Unterstützung durch die österreichische Bevölkerung.
Werner Judmaier
Wenn Ihnen schoepfblog gefällt, bitten wir Sie, sich wöchentlich den schoepfblog-newsletter zukommen zu lassen, und Freundinnen und Freunde mit dem Hinweis auf einen Artikel Ihres Interesses zu animieren, es ebenso zu tun.
Weitere Möglichkeiten schoepfblog zu unterstützen finden Sie über diesen Link: schoepfblog unterstützen