Elias Schneitter
Schafft doch endlich diese verdammte
Sozialversicherung ab!
Notizen
Mein Berufsleben habe ich überwiegend in den verschiedensten Funktionen in der Sozialversicherung zugebracht. Daher war es auch naheliegend, dass ich für den schoepfblog immer wieder über diese Thematik geschrieben habe. Aber jetzt ist damit endgültig Schluss.
Wenn ich nämlich am Beginn einer Woche meinen Kollegen Alois darüber informierte, dass ich wieder einmal über die Sozialversicherung schreiben möchte, konnte ich stets ein leises Stöhnen am anderen Ende der Leitung vernehmen. Nicht schon wieder! Das bringt doch keine Klicks. Das interessiert doch keinen Menschen. Das waren in etwa seine Kommentare.
Ich war natürlich anderer Meinung und verteidigte das Sozialsystem, weil ich glaubte, dass damit ein wichtiges Fundament unserer Gesellschaft geschaffen worden ist. Weit gefehlt. Wie oft habe ich mir in meiner aktiven Zeit anhören müssen, was für ein Scheißdreck diese Sozialversicherung ist. Zwangsgebühren. Miserable Leistungen. Selbstbehalte ohne Ende. Lange Wartezeiten und andauernd nur Defizite, Defizite und noch einmal Defizite. Nicht einmal mit der genialen Patientenmilliarde konnte man Löcher stopfen. Ein Fass ohne Boden also.
Neulich saß ich mit einigen Pensionistenkollegen beisammen und musste mir die Jammersuadas der Runde wegen der Beitragserhöhung zur Krankenversicherung anhören. Ja, wirklich, der Untergang des Abendlandes schien wieder einmal vor der Tür zu stehen. (Eigentlich geht es bei der Erhöhung im Schnitt um 25 € im Monat).
Wir Pensionisten haben lebenslang hart gearbeitet und jetzt sind wir die Ersten, bei denen gespart wird. Diese Aussage tätigte ein guter Bekannter, dessen Range Rover am Parkplatz stand und der dreimal im Jahr längere Aufenthalte über sich ergehen lassen muss (Thailand, Saalbach, Portugal). Schwer armutsgefährdet, der Junge!
Diese ganze Problematik gab mir, als ich wieder zuhause in meiner Wohnung war, zu denken. Und in Anbetracht der politischen Größen aus den USA, mit Trump, Vance und Musk kam ich zur Einsicht, dass ich all die Jahre mit meiner Sozialversicherung völlig falsch gelegen bin. Sie muss sofort und auf der Stelle abgeschafft werden, ganz im Sinne der großen amerikanischen Vordenker und Milliardäre. Mit einem Schlag wären dann alle Probleme aus der Welt geschafft. Gut, die haben nicht genau dieses Problem, von dem hier die Rede ist, weil dort gibt es ja keine Sozialversicherung in unserem Sinn.
Mit ihrer Abschaffung gäb es auf jeden Fall gleich einmal 20 % weniger Lohnnebenkosten für die Betriebe. Tolle Sache! Auch würde das 20 % Lohnerhöhung für jeden Dienstnehmer bedeuten. Wunderbar! Ein Wirtschaftsaufschwung ungeahnten Ausmaßes würde eintreten, weil die Menschen sich wieder etwas leisten könnten. Also viel mehr Geld für alle im Börsl. Endlich könnte jeder für sich selber sorgen und wäre nicht unentwegt fremdbestimmt und abhängig von Tintenburgen und Polit-Bonzen.
Die große Freiheit würde wahr werden! Jeder wäre sein eigener Herr und endlich wäre Schluss mit der sozialen Hängematte und dem Schmarotzertum. Auch wäre diesem marxistischen Solidaritätsgedanken ein Ende gesetzt, er unterstützt ohnehin nur die Faulen und Ausländer.
Darum schaffen wir die Sozialversicherung ab. Und weil es in einem geht, auch gleich die Steuern und auch noch den Staat und dann kann das goldene Zeitalter und das Schlaraffenland über uns hereinbrechen. Endlich sind wir im Paradies!
Und auch ich muss dann nicht mehr über dieses unsinnige System der Sozialversicherung nachdenken und schreiben, denn im Grunde gehöre ich ja auch nur zu den Bonzen und den Parasiten, die es sich im Fett der Zwangsgebühren ein Leben lang gemütlich eingerichtet haben.
Also, weg damit!
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„Der Gaulschreck im Rosennetz“ (F.Herzmanovsky-Orlando) hätte da einen besseren Vorschlag. Nämlich die Versicherung der Sozialversicherung zwecks Verhinderung der Versuchung das beitragsorientierte Sozialsystem abzuschaffen.
Es müssten sich doch noch ein paar (versteckte) Millionen im Budget finden lassen, notfalls kann auch eine Beitragserhöhung für SUV-fahrende Pensionisten einkalkuliert werden.
vor diesem geschilderten paradies packt mich die angst, lieber elias. hoffen wir, es gibt doch noch vernünftige politiker.