Elias Schneitter
Die Printmedien sind am Ende.
Notizen
Nun, es ist keine große Neuigkeit, dass die klassischen Printmedien heftig unter Druck geraten sind. Einige Experten rechnen schon damit, dass in absehbarer Zeit zahlreiche Zeitungen eingestellt bzw. nur noch reduziert erscheinen werden.
Die Zeiten, in denen Printmedien die öffentliche Meinung massiv beherrschten, sind vorbei. Die Branche ist radikal vom hohen Ross gefallen.
Ich gehöre noch zu den regelmäßigen Zeitungslesern. Beinahe täglich verbringe ich bis zu zwei Stunden im Kaffeehaus und lese nationale und internationale Blätter.
Besonders, wenn ich mir deutsche Zeitschriften zu Gemüte führe – ich denke an Die Zeit, Die Frankfurter etc. mit ihren überdimensionalen, ergonomisch kaum zu bewältigenden Großformaten, dann wird mir bewusst, wie sehr diese sogenannten Holzmedien aus der Zeit gefallen sind.
Trotz allem habe ich mich noch nicht dafür entscheiden können, auf das Tablet umzusteigen.
Es mag zwar etwas widersprüchlich sein, selbst für einen Blog zu schreiben, aber im PC oder am Tablet kann und mag ich keine längeren Texte lesen. Mein Leseverhalten hängt sicher damit zusammen, dass ich nicht im digitalen Zeitalter aufgewachsen bin.
Wenn man sich für den Umweltschutz stark macht, dann mag die Transformation in der Medienwelt vieles für sich haben. Keine Bäume fallen der Zeitungsproduktion mehr zum Opfer.
Auf Instagram, Tiktok, Facebook und allen Plattformen geht’s um die schnelle Info und zwar im Schlagzeilenstil. Eine Überfülle an Nachrichten überfluten die Benutzer in zugespitzter Form, ohne dass in die Tiefe oder ins Detail gegangen wird.
Diese neue Form der Berichterstattung bleibt an der Oberfläche hängen und vor allem die Populisten verstehen es großartig, auf dieser Orgel zu spielen.
Der Niedergang der klassischen Medien lässt sich auch an einer einzigen Zahl festmachen. Vergangenes Jahr haben österreichische Firmen 2 Milliarden € an Google als Werbegelder überwiesen. Google hat seinen Firmensitz in Irland und bezahlt kaum Steuern. Diese Entwicklung wird von den klassischen Medien auch insofern unterstützt, als sie und Millionen Nutzer von social media ihre Daten den digitalen Konzernen kostenfrei zur Verfügung stellen.
Zufällig hatte ich kürzlich die Gelegenheit, bei einem workshop für AZUBIS aus der klassischen Medienwelt (Print, Funk, TV) dabei zu sein. Die Kursleiterin zettelte eine interessante Diskussion an. Sie fragte die 18 Teilnehmer, welche Medien sie täglich nutzen würden.
Alle bedienten sich vorwiegend der social media Kanäle, und auf die Frage, welche klassischen Medien die Teilnehmer privat abonniert hätten, mussten alle eingestehen, dass sich niemand diesen Luxus leistete.
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