Elias Schneitter
Armer Staat – Reiches Volk
Notizen
Inzwischen sind erste Maßnahmen zur Sanierung des Budgetloches von FPÖVP an die Öffentlichkeit gelangt.
Abschaffung des Klima-Bonus, der Bildungskarenz, Erhöhung der Tabaksteuer etc. – Einsparungen ausgabenseitig! Im Prinzip handelt es sich um Steuererhöhungen für die breite Masse, aber heutzutage wird dafür der Terminus Anpassung verwendet.
Mein erster Gedanke, als ich von diesen Erhöhungen hörte, war, dass diese Maßnahmen genauso von den drei Gescheiterten Koalitionsverhandlern getroffen worden wären, vielleicht ein wenig sozial verträglicher.
Auf alle Fälle hätten die Drei sicher damit heftigere Kritik ausgelöst als jetzt die FPÖVP-Verhandler. Kickl hat nämlich zwei große Trümpfe in seiner Hand. Erstens kann er die Schuld an der Misere der VP zuschreiben. Vor allem aber mit seiner Aussage Null Immigration erhält er größte Zustimmung für jede seiner Entscheidungen.
Das Scheitern der Drei wird den Roten in die Schuhe geschoben. Sie hätten mit ihrem Retro-Sozialismus mehr finanzielle Beteiligung von den Begüterten in diesem Land eingefordert. Und das zu hartnäckig.
Mehrfach habe ich schon im Blog darauf hingewiesen, dass das österreichische Bundesbudget etwas über 100 Mrd. liegt, die privaten Finanzrücklagen der Österreicher sich aber auf 850 Mrd belaufen. Also hätte es keine Armen getroffen, wenn man von diesen etwas mehr abverlangt hätte. Aber gut so.
Interessant ist auch, dass in Österreich in den Medien andauernd über Armut und arme Leute berichtet wird. Angeblich sind 1,5 Millionen Österreicher armutsgefährdet. Über den Reichtum in Österreich, wer den Reichtum und das Geld besitzt, wird kaum in der Öffentlichkeit berichtet.
Wenn man sich umhört und mit Leuten spricht, dann klagen alle darüber, wie hart sie zu knabbern hätten, und oft gewinnt man den Eindruck, sie stünden kurz vor dem materiellen Zusammenbruch. Aber wahrscheinlich verkehre ich in den falschen Gesellschaftsschichten.
Das Wort Solidarität ist inzwischen sehr in Verruf geraten bzw. hat eine ganz andere Bedeutung bekommen. Wenn Großbetriebe oder Großunternehmer Pleiten in Milliardenhöhe hinlegen und ihre Besitzer ihre Schäfchen noch schnell ins Trockene gebracht haben, dann ist der Staat angehalten Solidarität zu üben und gemeinsam mit den Zulieferern die Folgeschäden zu tragen. Das ist die Neue Solidarität!
Großartig!!! Ich bin stolz auf dieses Österreich!
Wenn Ihnen schoepfblog gefällt, bitten wir Sie, sich wöchentlich den schoepfblog-newsletter zukommen zu lassen, und Freundinnen und Freunde mit dem Hinweis auf einen Artikel Ihres Interesses zu animieren, es ebenso zu tun.
Weitere Möglichkeiten schoepfblog zu unterstützen finden Sie über diesen Link: schoepfblog unterstützen
Nur eines zu den aktuellen Koalitionsverhandlungen und den Aussagen der hehren Politik: Mit großem Erstaunen las ich in der TT, dass tatsächlich die „Reichen“, die sich gerade in Davos treffen, verlangen, dass ihr Reichtum ordentlich BESTEUERT wird!!!! Da ich kaum glaube, dass diese Aussage nach übermäßigem Champagnerkonsum getätigt wurde, habe ich mir erlaubt, dem Wirtschaftsbund, der Wirtschaftskammer und der ÖVP diesen Artikel zuzusenden und um Meinungen zu bitten. Ich bin überzeugt, keine Antwort zu erhalten! Außerdem stellte ich die Frage, warum der Tourismus ständig jammert, aber ein Unternehmen sich im Ausland einkauft, und warum Herr Pierer den Arbeitern zwei Löhne schuldig blieb, aber gleichzeitig mit zwei anderen Betrieben über die Hälfte von Rosenbauer übernehmen wollte. Auf Antwort warte ich mit Interesse!