Helmuth Schönauer: Schreien und Zittern. Stichpunkt
Jedes mal wenn ich aus Versehen im Radio auf den ORF stoße, höre ich einen Sportreporter schreien, als ob er sich gerade schwer verletzt hätte.
Jedes mal wenn ich aus Versehen im Radio auf den ORF stoße, höre ich einen Sportreporter schreien, als ob er sich gerade schwer verletzt hätte.
Manche Wörter sind so grausig, dass sie aggressiv machen. Gendern zum Beispiel. Damit die Leser nicht sofort die Seite zuschlagen oder den Funk abdrehen, werden drei Fragen zur Diskussion gestellt.
Von Innsbruck aus sendet das Freie Radio „Freirad“ ungebrochen seit zwanzig Jahren auf 105,9 MHz. Dieser Tage steht das 20er-Jubiläum an, aber man weiß nicht recht, was feiern und wann genau.
Trotz Abmahnung glaubt der ORF immer noch, er habe es beim Publikum mit Dummerln zu tun. So zögert er auf Ö3 ständig die Nachrichten hinaus, um die Werbung noch unterzubringen, die knapp am Punkt am teuersten ist.
Auch unter den Begriffen gibt es so etwas wie Eintagsfliegen. Wie die biologischen Namensträger leben sie zwar etwas länger als einen Tag, aber man hat schon bei den Morgennachrichten den Eindruck, dass sie den Abend nicht überleben werden.
Sie stehen jeweils vor den Trümmern ihres Schaffens und dürfen sich von einem amerikanischen Erzähler ausfragen lassen, wie deutsch es ist. Die Fügung „How German is it“ übertüncht die Frage, wie viel Nazi steckt in allem, was deutsch ist.