Egyd Gstättner: Last Exit Tolstoi. Erzählung
Meine erste Assoziation beim Anblick des Hauses der geschlossenen Abteilung der Psychiatrie, wo ich einen befreundeten Selbstmordversuch besuchte, war der: Astapowo, die Bahnstation, Tolstois Sterbehaus.
Meine erste Assoziation beim Anblick des Hauses der geschlossenen Abteilung der Psychiatrie, wo ich einen befreundeten Selbstmordversuch besuchte, war der: Astapowo, die Bahnstation, Tolstois Sterbehaus.
Nach der Veröffentlichung meines Buches lebte ich in einer Art Trance. Alles kam mir so unwirklich vor, und ich nahm die Gratulationen meiner Freunde wie hinter einem großen Wattebausch war.
Wenn einem am helllichten Tag Verstorbene über den Weg laufen, wird selbst der abgebrühteste Bibliothekar mit seiner Fiktionserfahrung einen Augenblick lang innehalten, bis er die Situation eingeordnet hat.
„Oh, das tut weh!“, seufzte der Teufel. „Nichts fällt mir schwerer als die göttliche Tugend des Verzeihens. Aber was täte ich nicht für meine teuflische Freiheit, ha, was ich nur alles anstellen werde, wenn ich erst frei bin!"
„Ist das nun eine Uhr oder ist es keine Uhr?“, fragte sich der Dichter, und verglich das im Licht schillernde Zifferblatt der im Lokal hängenden Uhr mit seiner Armbanduhr.
Es war gegen Mitternacht, als ich wieder zurückkehrte. Wie in einem Albtraum war ich im Schock aus der Wohnung gestürzt und hatte dabei alle Türen sperrangelweit offenstehen lassen. Wobei – Letzteres war vielleicht auch ein bisschen Absicht gewesen.