Welten wider Willen
Regina Hilber
Eine Essay-Anthologie zu den Wolfgangseer
Literaturtagen 2020 – 2023
Mit essayistischen Textbeiträgen von:
Malte Borsdorf | Regina Hilber | Peter Hodina | Erika Kronabitter | Rhea Krzmarova | Gabriele Petricek | John Sauter | Marlen Schachinger | Richard Wall sowie Erika Wimmer Mazohl.
Vier Jahre lang trafen sich die geladenen Autorinnen und Autoren im Rahmen der Wolfgangseer Literaturtage und haben dazu essayistische Texte zu den vorgegebenen gesellschaftsrelevanten Themengebieten produziert sowie vor Ort auch präsentiert und kommentiert.
Thematische Ausgangslage bildete im ersten Jahr (2020) die Alliteration Was wilder Wald, aus der sich die weiteren drei Jahrgänge herausbildeten und sich zeitgleich eine Terminologie abzeichnete: „Was wenn wir Frauen“ (2021), „Weniger Worte“ (2022), „Wille & Wahn“ (2023). Der Alliterations-Determinismus wurde beibehalten, die Conclusio zu den gesellschaftsrelevanten Beiträgen über Soziologie, Philosophie, Literatur, Gesellschaftspolitik – Themen, die uns gegenwärtig prägen bzw. uns als zeitgenössische AutorInnen bewegen – lautete schließlich WELTEN WIDER WILLEN und hat sich damit automatisch als Titel für diese Anthologie eingeschrieben.
Dass die ursprüngliche poetologische Aufgabenstellung des sehr frei gewählten „Wilden“ sich in den darauffolgenden Jahren zur Frage, wie frei ein Wille sein könne bzw. zum Wahn führe, auswuchs, kann durchaus als Bewegungsmotor, als natürlicher Prozess bei den Wolfgangseer Literaturtagen verstanden werden. Seit Bestehen der Diskussions- und Schreibwerkstatt gab und gibt es in unregelmäßigen Abständen Verschiebungen und Schwerpunktveränderungen. Die Internationalen Wolfgangseer Literaturtage stehen also nicht nur für Diskurs, Information und literarischen Produktionsprozess, sondern auch, und das ist zugleich ihre Stärke, für Modifikation und Transformation in einer sehr bewegten Welt.
Die Anthologie macht neben den jeweiligen Inhalten auch Komplexität und Diversität innerhalb der unterschiedlichen Schreibpositionen bzw. Komposita deutlich und versteht sich zugleich als Kompilation eines zeitkritischen Weltbildes zur Gegenwart. Aus diesen unterschiedlichen Positionen heraus entwickelte sich der Versuch, schriftstellerisch unser aller Welten wider Willen textlich wie reflexiv auf neue oder andere Pfade zu führen.
Regina Hilber (Hg.)
Regina Hilber, geb. 1970, lebt als freie Autorin in Wien schreibt Essays, Erzählungen sowie Lyrik.
Sie ist auch als Publizistin und Herausgeberin tätig. Zuletzt erschienen ihre gesellschaftskritischen Essays in Lettre International, Literatur und Kritik und in der Zwischenwelt. Ihre Arbeiten wurden vielfach ausgezeichnet, ihre lyrischen Zyklen in mehrere Sprachen übersetzt. Zahlreiche Einladungen zu internationalen Poesiefestivals und geladenen Schreibaufenthalten in ganz Europa. 2017 war sie Burgschreiberin in Beeskow/Brandenburg. Buchpublikationen zuletzt: Palas (Edition Art Science, 2018) und Landaufnahmen (Limbus Verlag, 2016). 2018 gab sie die zweisprachige Anthologie Armenische Lyrik der Gegenwart — Von Jerewan nach Tsaghkadzor (Edition Art Science) heraus.