Andreas Niedermann: Die Knallbar Diaries. Folge 3. T. wollte, entgegen meiner Vermutung, kein Geld.
Gestern noch T. getroffen. Hat mein Stammlokal als Treffpunkt vorgeschlagen, ohne zu wissen, dass es mein Stammlokal ist. Hab auch nichts gesagt.
Gestern noch T. getroffen. Hat mein Stammlokal als Treffpunkt vorgeschlagen, ohne zu wissen, dass es mein Stammlokal ist. Hab auch nichts gesagt.
Mail von T. Er möchte mich sehen, bittet um ein Treffen. Kann mir vorstellen, was er will. Schätze, er glaubt ich bin sein Freund. Vermutlich, weil ich an so einem Autoren-Dingsbums freundlich zu ihm war.
Lev-André Knallbar, ein nach seinen Angaben sich redlich mühender, aber erfolgloser Autor, landet wider aller Er-wartungen und nach zig Ablehnungen von Verlagen einen Mega-Seller (so nach dem Hergang von „Schlafes Bruder"). Titel: „Verreckt.“
Warum soll das, was bislang nicht gesagt wurde, auf einmal gesagt werden? Wo war denn jenes Besagte, das einmal gesagt werden musste, bisher? Wo hat es sich herumgetrieben?
Meine eigene Art, mich vor der Arbeit zu drücken, war, früher einmal, mich herumzustreiten. Ich trieb mich zum Beispiel auf Foren von Tageszeitungen herum und versuchte, Lücken zu suchen, durch die ein guter verbaler Punch zu landen war.
Mein Freund sagte mir, dass er Don Winslow liest. So dachte ich, okay, schau ich mir das mal an. Don Winslow, ein Prediger, der seine Kanzel in Verlagshäusern erbaut hat. Er ist erklärter Gegner von Donald T. Das ist gut für’s Geschäft.