Alois Schöpf
Die FPÖ verweigert Günther Platter
aufgrund seines Verhaltens während der Corona-Pandemie
den Ehrenring.
Notizen
Die FPÖ macht es bürgerlichen Wählern, die von den landesüblichen Empfängen der Bauernpartei ÖVP die Nase voll haben, wirklich nicht leicht. Gemeint ist dabei ausnahmsweise nicht Herbert Kickl, der vor einigen Wochen bei den Koalitionsverhandlungen die Chance seines Lebens verspielte und nun nur noch im Schatten seiner markigen Sprüche als Untoter durch die Politik geistert. Gemeint ist vielmehr der ins Auge gefasste Entschluss der an sich zur Vernünftigkeit neigenden Tiroler FPÖ, der Verleihung eines Ehrenrings, der höchsten Auszeichnung des Landes, an den ehemaligen Landeshauptmann Günther Platter nicht zuzustimmen.
Dabei hat die Begründung von FPÖ Tirol Obmann Markus Abwerzger durchaus etwas für sich, wenn er meint, es dürfe bei einer solchen Auszeichnung, die ja niemals die gut honorierte Normalität ehre, sondern immer nur das Außergewöhnliche, nicht einen Automatismus geben, wonach jeder Landeshauptmann, was auch immer er getan oder nicht getan hat, an die Reihe kommt.
Vollkommen abstrus wird Abwerzgers Argumentation allerdings, wenn er meint, dass Platter seitens der FPÖ der Ehrenring aufgrund seines Verhaltens während der Corona-Pandemie verweigert wird.
Der Regierung des Konsenspolitikers Platter kann man wahrlich einiges vorwerfen. Zum Beispiel die Berufung einer Kulturlandesrätin namens Beate Palfrader, die gerade dieser Tage wieder einmal für einen Lachschlager sorgte, als sie meinte, Tirol sei noch nicht reif für eine Frau. Wenn dem nämlich so wäre, hätte sie die Nachfolge Platters antreten müssen. Wie man sieht, kann Rückschrittlichkeit zuweilen auch ein Segen sein.
Oder die Berufung des kleinen Handels- und RAIKA-Angestellten und großen Oberschützen Thomas Saurer, dessen heroische Internetauftritte an Peinlichkeit nicht zu überbieten sind und der es im Blitzverfahren und zum Entsetzen vieler Beamter im Amt der Tiroler Landesregierung ohne akademischen Hintergrund zum jugendlichen Hofrat gebracht hat, auf dass er, intellektuell unbeeinträchtigt, eine Welt von Gestern vertreten kann, welche die Tiroler bei offiziellen Anlässen dazu nötigt, die laut Statistik zum Glück in der Bevölkerung längst abgewirtschaftete Hohe Geistlichkeit immer noch als erste zu begrüßen.
Die Reihe solch quälenden Mittelmaßes in der Personalpolitik ließe sich noch lange fortsetzen und somit eine Regierung kritisieren, die sich als Schönwetterverwaltung wahrlich nicht durch besonderen Gestaltungswillen hervorgetan hat. Platter jedoch die Ehrung aufgrund seines Verhaltens während der Corona-Pandemie zu verweigern, ist schlichtweg grotesk.
Wie hätte er auch anders handeln sollen, wenn dieses Handeln fast vollständig vom Bund vorgegeben wurde? Der Vorwurf liegt schon deshalb daneben.
Was aber nachträglich niemals würdigend zur Kenntnis genommen wurde: In Ischgl wurde tatsächlich (mit Ausnahme des Gutachtens des Landessanitätsdirektors, wonach keine Ansteckungsgefahr bestehe) „alles richtig gemacht“, wie Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg es im ORF-Interview mit dem staatlichen Oberinquisitor Armin Wolf immer wieder betonte und wodurch er zu Unrecht zu Kabarett-Ehren kam.
Hätte die Landesregierung vielleicht die Touristen im Tal festhalten sollen? Wie hoch wären dann die Ansteckungs- und Todesrate gewesen? Und wie hätte man die insgesamt 15.000 Personen medizinisch versorgen sollen, wenn es nicht einmal Schutzmasken gab und niemand wusste, was da eigentlich eine schwere Krankheit verursachte. Es gab tatsächlich nur die eine Lösung, die auch von der nachträglich eingesetzten Untersuchungskommission als legitim anerkannt wurde: sofortiger Aufbruch und Rückkehr aller Gäste in ihre Herkunftsländer.
Wenn Platter sich eine Auszeichnung verdient hat, dann, sofern er überhaupt von Tirol aus tätig werden konnte, genau aufgrund dieses seines umsichtigen und richtigen Handelns. Solches aber kann und will die FPÖ nicht zur Kenntnis nehmen.
In sturer Verblendung huldigt sie nach wie vor den Impfgegnern, Wurmmittelaposteln, Hobbyvirologen und Bhakdi-Jüngern, allen voran ihrem knapp unter dem Gipfel von politischer Höhenkrankheit befallenen Volkskanzler Herbert Kickl. Weitab vom in bürgerlichen Kreisen an der Buchführung geübten Vernunftgebrauch und weitab vom Respekt vor den Leistungen der Forschung wird die Tatsache verdrängt, dass es inzwischen Konsens der weltweiten Wissenschaftsgemeinschaft ist, dass die Corona-Impfung allein in Europa 1,6 Millionen Menschenleben gerettet hat und dass das Verhältnis zwischen Nutzen und schweren Impfschäden bei 1 bis 2 pro 10.0000 Impfungen liegt.
Die Verbrüderung mit dem wissenschaftsfeindlichen Narrensaum der Republik ist nicht nur unverantwortlich, sondern für eine Partei, die von Wählern der Mitte gewählt werden muss, damit sie jemals die Chance hat, in eine Regierung zu kommen, selbstbeschädigend. Die verzweifelten Bürgerlichen werden also weiterhin warten müssen.
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Der Titel des dieswöchigen Blogs von dir hat mich dann etwas in Bewegung gebracht. „Die FPÖ verweigert Günther Platter aufgrund seines Verhaltens während der Corona-Pandemie eine hohe Auszeichnung. Ist diese Partei noch zu retten?“
Die Partei ist nicht zu retten, aber sie hat etwas gemacht, was alle anderen verweigert haben: die Aufarbeitung der sog. Corona-Epidemie.
Ich weiß weder, was Platter in dieser Sache gemacht hat und wie die FP darauf reagiert hat. Offenbar gibt es hier eine eklatante Differenz der Beurteilung.
Man muß kein Sympathisant der FPÖ sein, aber sie hat in einem Punkt recht: das Thema Corona eitert noch immer. Und das ist nach meiner bescheidenen Sicht auch der Grund des massiven Zulaufs.
Das nicht zur Kenntnis zu nehmen (nicht den Zuwachs, sondern den Grund dafür) ist ein demokratiepolitisch schwerer Fehler.
Inzwischen gibt es – selbst von Pfizer, Robert-Koch-Institut und anderen Spezialisten – zahlreiche Erklärungen, ernüchternde Untersuchungen, Dokumente, Diskussionen, erst seit einem halben Jahr die offizielle Anerkennung schwerer Nebenwirkungen des Spikens etc., dass diese „Impfung“ das alles nicht erwirkt hat, wovon unsere Regierung inkl. Kommissionen vollmundig geredet haben.
Von politischen Aussagen von Meinl-Reisinger, Schallenberg, Kurz, Edtstadler, den zahlreichen Gesundheitsministern etc über jene, die sich dem „impfen“ widersetzt haben, will ich gar nicht reden. Von Ärzten, die ihre Zulassung verloren haben, Professoren, die kurzerhand entlassen wurden.
Wir haben auch journalistisch ein großes Problem: wenn man sich dieser Sache in journalistischer Weise (Recherche, abklären, Gegensicht etc), nähert, ist man schon „rechts“.
Diese „Positionierung„ will man tunlichst vermeiden; denn der Habitus des Intellektuellen (ist nicht rechts) ist einem näher als der Wahrheit in dieser Sache auf den Grund zu gehen.
Zweifelsohne gibt es Trittbrettfahrer, im Bereich der Weltuntergangsszenarien, Verschwörungstheoretiker, aber nicht jeder, der sich damit beschäftigt, ist das.
Der Grat ist schmal und Abstürze sind vorprogrammiert.
Aber wir (als Gesellschaft) werden an der FPÖ nicht vorbeikommen, so sehr uns das schmerzt, solange das Thema Corona nicht gesamtgesellschaftlich aufgearbeitet wird. Und auch das wird schmerzhaft. Denn wenigstens eine Entschuldigung div. Aussagen von Politikern wie Vertretern der Kirche sind längst ausständig. (Wir haben uns geirrt!!)
Wie immer man zum verstorbenen Papst stehen mag, dieses Pontifikat hat mit Corona dunkle Flecken abbekommen.
Ich habe zu diesem Thema seit Beginn der Pandemie Dokumente verschiedenster Provenienz gesammelt. Es gibt keinen Ausweg als den der Aufarbeitung. Mit der Teilnahme geschasster Wissenschaftler für Immunologie, Pharmakologie usw.
Und daß eine Regierung – inkl. EU – Verträge (in Milliarden) mit Pfizer, Moderna u.a. abschließt, ohne Gewährleistung, wer für “etwaige“ Folgekosten aufkommt, ist ein echtes Marzipanstück der Versicherungswissenschaft.
Wenn die Zudecker der offenkundig verfassungswidrigen Gemeindegutsregulierungen geehrt und die Aufdecker übergangen werden, sind solche Landesauszeichnungen wertlos und lösen nur Kopfschütteln aus, weil jeder weiß, dass sie nicht verdient sind.
Es gab auch einmal eine Zeit, als alle Landtagsparteien – mit Ausnahme der ÖVP – vorgeschlagen haben, den ehemaligen Leiter der Agrarbehörde, der mit seinem couragierten Vorgehen den Tiroler Agrarskandal aufgedeckt hat und dafür gemobbt und in die Frühpension verabschiedet wurde, mit dem Eduard-Wallnöfer-Preis auszuzeichnen. Ich darf dazu auf den Antrag mit den sehr prominenten Originalunterschriften verweisen.
Es muss nicht eigens erwähnt werden, dass dieser hochverdiente Beamte bis heute weder eine offizielle Rehabilitierung erfahren hat und schon gar nicht vom Land Tirol für seine Verdienste um die Rechtsstaatlichkeit und die Tiroler Gemeinden ausgezeichnet wurde!
Dass man als modern-bürgerliche Partei Erfolge feiern kann, bewiesen zuletzt die NEOS in Wien
(Platz 4 vor der ÖVP)